Alle Fraktionen in Bremen akzeptieren Privatschulen

Bildungspolitiker sprechen mit Schülern des Gymnasiums der St.-Johannis-Schule

Alle demokratischen Fraktionen in der Bremischen Bürgerschaft sind für die Existenz von Schulen in freier Trägerschaft – doch die Rolle von Privatschulen bewerten sie sehr unterschiedlich. Das zeigte eine Podiumsdiskussion zur Schulpolitik im Gymnasium der St.-Johannis-Schule im Schnoor-Viertel mit Kandidaten für die Bürgerschaftswahl.

An dem Gespräch beteiligten sich Gönül Bredehorst (SPD), Christopher Hupe (Grüne), Martin Michalik (CDU), Kevin Naumann (FDP) und Miriam Strunge (Linke). Die Schülerin Pauline Niederhausen und der Schüler Miro Steger moderierten die Diskussion, an der die Jahrgänge 10 und 11 des Gymnasiums teilnahmen.

Staatliche Schulen haben für SPD und Linke Vorrang

Der Vertreter von CDU, FDP und Grünen bezeichneten die Schulen in freier Trägerschaft als wichtigen Teil des Bremer Schulwesens, auch Bildungssprecherin Bredehorst nannte sie eine „Bereicherung“. Für SPD und Linke haben allerdings staatliche Schulen Vorrang, wie deren Politikerinnen betonten. 

CDU-Kandidat Michalik nannte die Privatschulen in Bremen „unterfinanziert“ und unterstrich, sie bräuchten langfristig Planungssicherheit. Der FDP-Politiker Naumann regte an, dafür Mittel aus anderen Bereichen in das Bildungssystem zu stecken: „Da muss viel mehr Geld rein in die Bildung“. Der Grünen-Abgeordnete Hupe sagte, die Privatschulen dürften nicht durch ein hohes Schulgeld zu einer Sondierung führen. Vielmehr sollten alle Familien die Möglichkeit haben, dass ihre Kinder dorthin gehen könnten.

Pro-Kopf-Ausgaben deutlich unter denen in Hamburg und Berlin

Alle Politiker sprachen sich dafür aus, in Bremen mehr Geld für das Bildungssystem auszugeben. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Schüler lägen deutlich unter denen in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin, sagte Linken-Abgeordnete Strunge.

Schulleiter Jan Andrees Dönch machte durch eine Befragung deutlich, dass auch Schülerinnen und Schüler aus ärmeren Stadtteilen das Gymnasium der St.-Johannis-Schule besuchen. Schulsprecher Paul Siems dankte abschließend den Politikerinnen und Politikern für ihre Beteiligung an der Diskussion.


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Überblicksbild im Meditationsraum mit Bildungspolitikern und Schülern

Über die Situation der Privatschulen in Bremen sprachen Bildungspolitiker (links) mit Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums der St.-Johannis-Schule. Foto: Christof Haverkamp