Seit 200 Jahren können die katholischen Christen in Bremen wieder einen Gottesdienst in einer eigenen Kirche feiern – in St. Johann im Schnoor-Viertel. An dieses Jubiläum erinnert die Propsteigemeinde St. Johann am Sonntag, 29. Oktober um 11 Uhr in einem Festgottesdienst mit dem Diözesanadministrator des Bistums Osnabrück, Weihbischof Johannes Wübbe. Nach der Messfeier wird es einen Empfang in der Aula der Grundschule St. Johann geben.
Die heutige Kirche St. Johann wurde bereits um 1350 vom Franziskanerorden als gotische Gewölbekirche errichtet. Doch seit der Reformation waren katholische Gottesdienste weitgehend verboten. Die Franziskaner mussten die Kirche schließen; sie wurde als Krankenhaus genutzt. Über mehrere Jahrhunderte blieb das Verhältnis zwischen der Mehrheit der evangelischen und der Minderheit der katholischen Christen in Bremen spannungsgeladen.
Großer Jubel am 17. Oktober 1823
Erst nach der französischen Besatzung bekamen die Katholiken wieder eine eigene Kirche – und der Jubel war groß, als sie am 17. Oktober 1823 nach umfangreicher Renovierung den Gottesdienst in St. Johann feiern konnten. Heute bestehen gute Kontakte zur Bremischen Evangelischen Kirche (BEK), und so ist es selbstverständlich, dass unter anderem die Präsidentin des Kirchenausschusses der BEK, Edda Bosse, während der Jubiläumsfeier ein Grußwort sprechen wird.