Bremer Bürgermeister dankt Kirchen für Solidarität mit Jüdischer Gemeinde

Fecker spricht Grußwort zum Jubiläum in St. Johann

Der Bremer Bürgermeister und Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) hat der evangelischen und katholischen Kirche angesichts der Angriffe der Hamas auf Israel für ihre Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde in der Stadt bedankt. Fecker bezeichnete die Kirchen als „wichtigen Ort der Gemeinschaft“. In einem Grußwort zum Jubiläum der Wiedereinweihung der Kirche St. Johann in der Bremer Innenstadt vor 200 Jahren sagte der Grünen-Politiker: „Lassen Sie uns gemeinsam für eine bessere Zukunft einsetzen.“

Fecker betonte zu Beginn des Festgottesdienstes, es sei gut, dass Gebäude wie die Propsteikirche St. Johann gebe. Er lobte den Einsatz der Kirchen angesichts politischer Herausforderungen wie der Klimakrise, dem Ukraine-Krieg und des Gaza-Kriegs. „Wir müssen uns weiterhin um die Schwächsten in unserer Gesellschaft kümmern“, forderte Fecker weiter. „Wir können nicht gleichgültig bleiben gegenüber der Not weltweit. Ihm persönlich gebe der Glaube „Kraft, Mut und Trost“. Der Bremer Propst Bernhard Stecker, der zugleich das Katholische Büro Bremen leitet, bedankte sich bei ihm für die jahrelange gute Zusammenarbeit mit den Bremer Politikern.

„Gegenseitig verjagt“

Die Kirche St. Johann im Schnoor-Viertel wurde am 17. Oktober 1823 wieder eingeweiht. Damit konnten katholische Christen in Bremen erstmals seit der Reformation wieder in einer eigenen Kirche Gottesdienste feiern. Daran erinnerte die Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche, Edda Bosse, in einem Grußwort. Unsere Vorfahren hätten sich konfessionelle Glaubenskämpfe geliefert und sich „gegenseitig verjagt“. Vor 200 Jahren habe eine neue Zeit der Ökumene begonnen, die weitergeführt werde. „Auf die Periode des guten Miteinanders in stürmischen Zeiten freue ich mich“, so Bosse.

„Ungewöhnliche und herzliche Verbindungen“ nach Paderborn

Weil vor 200 Jahren ein Paderborner Generalvikar als Apostolischer Vikar des Nordens die Wiedereinweihung vorgenommen hatte, nahm der emeritierte Weihbischof Hubert Berenbrinker aus Paderborn am Festgottesdienst teil und verlas ein Grußwort des Paderborner Diözesanadministrators Michael Bredeck. Dieser erklärte, die Verbindungen von der Weser nach Ostwestfalen seien „vielfältig, ungewöhnlich und herzlich“.

Der Osnabrücker Diözesanadministrator Johannes Wübbe lobte das gute Miteinander der Konfessionen und Religionen in Bremen und stellte die Johannis-Oase für Obdachlose, die katholischen Schulen und die Beratungsangebote rund um die Propsteikirche heraus. „Bleiben Sie eine offene, gastliche Kirche bei zunehmender Säkularität“, sagte Wübbe. „Feiern Sie 200 Jahre in weltoffener und ökumenischer Verbundenheit."

Seit 1953 Propsteikirche

Die heutige Kirche St. Johann wurde im 14. Jahrhundert als Franziskanerkirche im gotischen Stil errichtet. Nach der Reformation wurde aus dem Gotteshaus ein Spital. Erst nach der französischen Besatzung bekamen die Katholiken wieder eine eigene Kirche. Nach großer Sanierung feierten sie am 17. Oktober 1823 den ersten Gottesdienst in Sankt Johann. 1953 wurde die Kirche wegen ihrer zentralen Bedeutung für Bremen zur Propsteikirche ernannt.


 St. Johann
 Kirchengemeinde St. Johann
 Björn Fecker
 Bernhard Stecker
 Bremische Evangelische Kirche
 Edda Bosse
 Johannes Wübbe
 Bistum Osnabrück
Porträtfoto Björn Fecker. Im Hintergrund Propst Bernhard Stecker

Björn Fecker, Bremer Bürgermeister und Finanzsenator, würdigte die Arbeit der Kirchen. Fotos: Christof Haverkamp

Feierlicher Einzug beim Festgottesdienst.

Porträt Edda Bosse

Sprach über das ökumenische Miteinander: Edda Bosse, Präsidentin des Kirchenausschusses der Bremischen Evangelischen Kirche. (Im Hintergrund: Propst Bernhard Stecker.)

Weihbischof Hubertus Berenbrinker aus Paderborn.

Porträt Johannes Wübbe

Diözesanadministrator Weihbischof Johannes Wübbe aus Osnabrück hielt die Predigt.

Blick in die Propsteikirche St. Johann von oben

Der Festgottesdienst war gut besucht.

Organist Felix Mende (vorne) und Oboist Gregor Daul

Musikalisch gestalteten Felix Mende an der Orgel und Gregor Daul mit der Oboe den Festgottesdienst.