Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938

Schüler der St.-Johannis-Schule gestalten Gedenkstunde mit

Mit einer Gedenkstunde haben die Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft und des Senats an die Bremer Opfer der Novemberpogrome von 1938 gedacht. Fünf Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. November ermordet.
 
Wegen Bauarbeiten in der Dechanatstraße wurde die Gedenkstunde nicht wie sonst üblich vor dem Mahnmal am Landherrnamt begangen, sondern am Standort der alten Synagoge in der Kolpingstraße 6/7 im Schnoor-Viertel.

„Die Synagoge brannte bis auf die Grundmauern nieder“, erklärte Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer. „Wir dürfen nicht zulassen, dass sich Menschen jüdischen Glaubens in unserem Land nicht sicher fühlen und nicht sicher sind.“

Flucht mit dem letzten Schiff nach New York

Die Bürgerschaft hatte den Musiker Willy Schwarz als Festredner eingeladen. Er begleitete die Veranstaltung wie in früheren musikalisch mit dem Akkordeon und erzählte zudem von der Geschichte der Familien seiner beiden Elternteile. Seinen Eltern gelang 1940 die Flucht mit dem letzten Schiff nach New York.

Schülerinnen und Schüler der St.-Johannis-Schule gestalteten auch in diesem Jahr die Gedenkstunde mit Fürbitten.  Der Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinde Bremen, Netanel Teitelbaum, sprach ein Gebet. 

Schülerinnen und Schüler der Oberschule Am Waller Ring stellten ein Projekt vor, in dem sie sich mit den Novemberpogromen, dem Nationalsozialismus und den Auswirkungen auf Menschen jüdischen Glaubens in Walle auseinandergesetzt haben.

Anschließend bestand Gelegenheit zur Besichtigung der kleinen Synagoge im Keller des Rosenak-Hauses, das auch von der Caritas Bremen genutzt wird.
 


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Der Musiker Willy Schwarz hielt die Festrede in der Gedenkstunde und erzählte vom Schicksal seiner Familienmitglieder. Rechts neben ihm steht Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer. Fotos: Christof Haverkamp

Schülerinnen und Schüler der St. Johannis-Schule verlasen Fürbitten.

Landesrabbiner Netanel Teitelbaum sprach zum Abschluss ein Gebet.