Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) hat am 1. September in Bremen einen bundesweiten Ökumenischen Tag der Schöpfung gefeiert. Ein Straßenfest vor dem Rathaus und Führungen, ein ökumenischer Gottesdienst und ein Festvortrag im Haus der Bremischen Bürgerschaft gehörten zum Programm. Das Motto stammte aus dem Johannes-Evangelium und lautete "Damit ihr das Leben in Fülle habt" (Joh, 10,10).
Das heutige Verständnis von Fülle habe seine Kehrseiten, sagte Bernd Kuschnerus, Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, im Gottesdienst im St. Petri-Dom. "Der Preis, den wir zahlen, ist hoch." Die Folgen des Klimawandels träfen als allererste diejenigen, die am wenigsten zu ihm beitragen, vor allem die Menschen des globalen Südens.
Der ACK-Vorsitzende, der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron, erklärte, das Streben nach schnellem Glück, der Materialismus, eine Kultur der Probleme statt der Lösungen und die übermäßige Nutzung Sozialer Medien führten zu einem inneren Vakuum. Das Motto des Tages ermuntere dazu, "unser inneres Vakuum durch die authentische Begegnung mit dem Schöpfer und seiner Schöpfung zu füllen und zu überwinden."
Mehr Engagement für Umweltschutz verlangt
Der Potsdamer Klimafolgenforscher Wolfgang Lucht forderte in einem Festvortrag im Haus der Bremischen Bürgerschaft, die Kirchen müssten sich mehr für Umweltschutz engagieren. "In Zeiten der zunehmenden Zerstörung kommt den Kirchen als Gemeinschaften des Lebens eine zentrale Bedeutung zu", so Lucht . "Wenn sie auf die Gründe unserer Verantwortung hinweisen und sie vorleben, liegt darin auch eine Chance für ihre Erneuerung."